EUR-Viertel, Rom
Ein Hauch von Moderne in der ewigen Stadt.
Die Straßen der EUR-Zone von Rom zu betreten bedeutet, einen Blick auf die Persönlichkeit eines der umstrittensten Männer des letzten Jahrhunderts zu werfen. Dieser Mann glaubte, die Reinkarnation von Kaiser Augustus zu sein und führte unter seiner diktatorischen Regierung Italien in den Krieg: Benito Mussolini. Er war nicht nur dafür verantwortlich, die Ideale zu entwickeln, die den Nationalsozialismus von Adolf Hitler inspirierten, sondern auch die sogenannte faschistische Architektur zu schaffen. Mussolini leitete den Bau dieses Komplexes aus hohen, modernen und regelmäßigen Gebäuden, die sich in der wunderbaren Stadt Rom abheben, wie ein Mathematiker auf einer Konvention von Bohemiens. Strukturen aus weißem Marmor, breite Straßen und laufende Bauprojekte gehen Hand in Hand mit Grünflächen und dem berühmten "Palazzo della Civiltà" – ursprünglich als "Platz des Kolosseums" bezeichnet – und machen die EUR zu einem Muss für neugierige Menschen, die alle Facetten dieser geheimnisvollen Stadt kennenlernen wollen.
Die faschistische Architektur reicht vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. In ihr dominieren geometrische Strukturen ohne auffällige Farben oder äußere Verzierungen. Ihr Hauptziel ist es, den Stil der Straßen zu homogenisieren und somit zu puren und einfachen Formen zurückzukehren. Mussolini und andere sympathisierende Architekten schufen die EUR (Universal Exhibition of Rome) als Schaufenster für diesen neuen Baustil. Die Ausstellung wurde aufgrund des Kriegsbeginns nicht abgeschlossen, hinterließ uns aber den physischen Beweis dessen, was sie erreichen wollten.
Während Sie die Gegend erkunden, wechseln Ihre Aufmerksamkeit von Parks zu Gebäuden, von Gebäuden zu Monumenten und von Monumenten zum Himmel! Denn diese Straßen beherbergen auch das Planetarium "Luneur", wo Sie als Familie oder alleine die kosmischen Wunder bewundern können. Wenn Sie einkaufen gehen möchten, dürfen Sie eines der wichtigsten Einkaufszentren Roms nicht verpassen: das EUR "Euroma2". Wenn Sie müde werden und eine natürlichere Aussicht genießen möchten, gibt es den EUR-See, den die Römer liebevoll "Laghetto" nennen.
Lassen Sie sich nicht von der nüchternen Atmosphäre des Ortes, dem Lachen der Kinder oder den älteren Menschen, die mittags ihre Haustiere spazieren führen, täuschen. Wenn die Sonne die Ufer des Sees orange färbt und die Nachtlichter angehen, wird die EUR zum idealen Ort, um zu feiern. Der Besuch einiger Clubs in der Gegend wird Ihre Erfahrung unvergesslich machen.
Wie gelangt man zur EUR? Ganz einfach! Mit der U-Bahnlinie B ab Termini dauert es nur 20 Minuten. Außerdem bringen Sie die Busse 170, 75, 30, 441 und 46 in die Gegend. Schließlich könnte auch der FC2-Zug nützlich sein, wenn Sie sich am Stadtrand befinden. Wenn Sie weitere Informationen zur Fortbewegung in Rom wünschen, folgen Sie diesem Link: "Öffentlicher Verkehr in Rom".
